Freitag, 5. September 2008

Zusammenfassung & Aktuelles: Teil 2 (open:gully) - Update



Mit Sandlers Ankündigung, die Gulli-Börse zu schließen, wurde open:gully als Alternative gegründet. Hurra! Doch die Betreiber und AnonymServices (Free-Webspace-Hoster), rechneten nicht mit dem großen Ansturm. Unterdessen ging die Redaktion von Gulli 2 Gully zugesendeten Hinweisen nach und forderte von den open:gully-Betreibern eine Stellungnahme. Die Blog-Leser wünschten dies ebenso.

Nach drei Tagen und stundenlangen Ausfällen (u. a. DDoS-Angriffe) ging open:gully temporär offline. Während die Betreiber - nach eigener Aussage - einen neuen Server einrichteten, erhielt die Redaktion eine interessante E-Mail: Anhand dieser - und nach eingehender Prüfung der enthaltenen Informationen - konnte die Redaktion mitteilen, dass hinter open:gully ein 17-jähriger Österreicher steckte. Die Situation eskalierte, als in den Blog-Kommentaren personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer, etc.) auftauchten. Nur wenig später wurde im offiziellen o:g-Blog das Ende des Projektes angekündigt (1).

1,5 Tage nach dieser Ankündigung, meldete sich ein neuer Administrator samt Datenbank und neuem Blog-Design zurück. Ein Zeitplan informierte über die Schritte der folgenden zwei Wochen. So sollte open:gully am 30. August wieder online gehen. Doch die Tage und der August vergingen ohne Informationen und Rückkehr (2). Am 2. und 3. September gab der Blog-Administrator das erste Lebenszeichen von sich, indem er alle (?) Blog-Kommentare der inzwischen vergangenen 2,5 Wochen freischaltete.

Ende.


1: Stellungnahme der Redaktion (Siehe: Warum? Wieso? Weshalb?)


Quelle: open:gully-Blog (Google-Cache)

Zu P1, Zitat: "[...] Warum sind den o:g-Betreibern die genannten Domains und Websites (die nachweislich auf dem selben Server liegen/lagen) unbekannt?"

Zu P2, Zitat: "[...] Und wenn execorr nur der Designer war, warum wird von Ihm die Entscheidung über den Fortbestand von open:gully abhängig gemacht?"

Zu P3, Zitat: "Mit welcher Reaktion hätten wir rechnen sollen, wenn den o:g-Betreibern ein Anwaltsschreiben zugegangen wäre? - Die Informationen, welche wir Euch zur Verfügung stell(t)en, wären ebenfalls von einem Rechtsanwalt auffindbar gewesen und stellen keineswegs das Maximum dar."

(Die Zitate wurden leicht angepasst.)


Quelle: RR:Board (Diskussion zu open:gully)

Hätte dieser execorr sein Projekt in fremde Hände gegeben? Auch wenn dies - nach der Veröffentlichung personenbezogener Daten - die einzige Lösung war; wäre open:gully jemals mit einem neuen Server online gekommen? Und wäre das Projekt ähnlich schnell offline gegangen, wenn execorr keine Lust mehr gehabt hätte?

Chef-Redaktion: So war das schnelle Ende die beste Lösung für alle Beteiligten.

Dennoch sind wir uns sicher, die Ankündigung zur Weiterführung kam nicht von execorr und diente ggf. der Werbung oder es war zwischen execorr und dem neuen Administrator - in bestimmten Punkten - doch keine Einigung möglich. Zudem gab es zwischen Gully.to und open:gully immer wieder Anschuldigungen und vielleicht sollte die Ankündigung nur die ehemaligen Mitglieder von Gully.to fernhalten (?).

Chef-Redaktion: Kamen die (anonym) zugesendeten Informationen und veröffentlichten personenbezogenen Daten zu execorr von Gully.to?

Und welchen Grund gab es letzten Endes, die teilweise sehr ausfälligen Blog-Kommentare, jedoch keine Stellungnahme und Informationen zum Status, zu veröffentlichen?

Chef-Redaktion: Einige der Kommentare (Beispiel) stellen ein absolutes Armutszeugnis dar, welches jeden Betreiber zum Nachdenken anregen sollte.


Quelle: open:gully-Blog (Kommentare)


2: Aktualisierung (Siehe: Wo bleibt der open:gully-Relaunch?)

Vom ehemaligen open:gully-Betreiber wurde im o. g. Artikel unter den Blog-Kommentaren eine Stellungnahme abgegeben. Aufgrund der (anonymen) Vorgehensweise hat die Redaktion um eine Bestätigung von execorr gebeten. Da wir jedoch keine Antwort erhielten, können wir von einem Scherz durch Dritte ausgehen.
Dienstag, 2. September 2008

Zusammenfassung: Teil 1 (G-Reloadet, Gully.to, myGully & Gully Backup)

1. G-Reloadet (Zusammenfassung)

Was vor drei Wochen als Gulli-Reloadet startete, wurde nach Sandlers Ankündigung * in G-Reloadet umbenannt. Die Domains gulli-reloadet.com und gully-reloadet.com wurden inzwischen abgeschaltet. Ähnlich lässt sich der Zustand des phpBB-Forums beschreiben:

Die meisten Themen befinden sich unter Neuzugänge & Vorstellungen und in den - vom Gulli-Board kopierten - Quasselforen. Entsprechend weisen nahezu 95 %, der gut 800 Mitglieder umfassenden Community, höchstens einen geschriebenen Beitrag auf. In der Börse befinden sich ca. 130 (weitgehend resonanzlose) Themen. G-Reloadet bietet keine Backups der ehem. Gulli-Börse an. Stand: 01.09.08

2. Gully.to (Zusammenfassung & Aktuelles)

Während die Mitgliederanzahl bei open:gully explodierte, kämpfte Gulli2 um den 100. Benutzer. Auch nach der Schliessung von open:gully konnten sich die Gulli-Börsianer nur schwer mit der Alternative anfreunden. Doch die Sucht nach dem neuesten Stuff war grösser.

Nach Sandlers Ankündigung * folgte der Namenswechsel von Gulli2 in Gully2 und kurz darauf der Wechsel zu Gully.to und zur EPAG Domainservices GmbH (Domain-Registrar) in Bonn. Mehr als 150 Abuse-E-Mails sorgten dafür, dass EPAG die eingetragenen Nameserver entfernen musste und Gully.to offline ging. Seit diesem Zwischenfall setzen die Betreiber auf einen russischen Nameserver; für gulli2.com und gully2.com weiterhin auf einen deutschen (Hetzner Online AG).

Hinter Gully.to stehen die (ehemaligen) Betreiber von Mulehost (bestätigt) und Datenklo (unbestätigt, siehe Diskussionsforum). Die angebotene Börse umfasst ca. 5 500 Themen, wovon weniger als 5 % auf Gesuche entfallen. Es werden keine Backups der ehem. Gulli-Börse angeboten. Stand: 01.09.08

3. myGully (Zusammenfassung & Aktuelles)

Siehe: Hintergründe zu myGully (ehemals myGulli)

Wir erhielten die - im Artikel - beschriebene E-Mail nicht von Sadiep und können die genannten Informationen und Anschuldigungen, mangels einer Antwort, weder bestätigen noch dementieren. Fest steht, myGully verwendet die Datenbank von myOpen. Die Redaktion hat daher myGully und myOpen um eine Stellungnahme gebeten.

Unterdessen behauptet der myGully-Administrator, die komplette Datenbank der ehem. Gulli-Börse integriert zu haben. Diese Aussage und die Gerüchte, Sandler hätte myGully die komplette Börse angeboten, stimmen natürlich nicht. 120 000 Themen - von etwaigen Redundanzen abgesehen - stellen nachweislich nur einen Teil dar.

In den kommenden Tagen stellen wir Euch weitere Informationen zu myGully und zu deren Free-Webspace-Hoster AnonymServices zur Verfügung.

4. Gully Backup 1.2 (Aktuelles)

Siehe: Gully-Backup auf Rapidshare

Verbessert wurde hauptsächlich die Performance, Such- und Sortierfunktion. Alle Details und Adressen zum Download stehen in unserem Diskussionsforum zum Abruf bereit.

Gully Backup beinhaltet in der aktuellen Version knapp 130 000 Themen der ehem. Gulli-Börse.

Anhang

* Siehe: Gulli-Imperium schlägt zurück: Konsequenzen für Klone?

40 000 US-Dollar Strafe in Filesharing-Verfahren

Die US-Musikindustrie hat in einem von tausenden Verfahren gegen mutmaßliche Filesharer einen weiteren Sieg errungen. Ein Richter des Bundesgerichts Arizona sprach dem klagenden Label im schriftlichen Verfahren gegen Jeffrey Howell mit Urteil vom Freitag Schadensersatz in Höhe von 40.500 US-Dollar (27.700 Euro) für die unberechtigte Verbreitung von geschützten Musikstücken zu.

Damit ist das Verfahren kurz vor Eröffnung der Hauptverhandlung beendet worden. US-Verfahrensregeln geben dem Richter das Recht, eine Partei in Fällen von Beweismanipulation oder anderen verfahrensrelevanten Zuwiderhandlungen zu sanktionieren oder ein Urteil ohne Verhandlung zu fällen. Die Anwälte des US-Verbandes der Musikindustrie (RIAA) hatten ein Urteil gegen den Beklagten gefordert, weil er Beweismaterial manipuliert und vernichtet habe.

Dem folgt Richter Wake in seiner Begründung. Howell habe "dreist" und in voller Absicht wichtiges Beweismaterial zerstört und dem Verfahren damit jegliche Grundlage entzogen. Der Beklagte, so heißt es in der sieben Seiten langen Begründung (PDF-Datei), habe unter anderem seine Festplatte formatiert und mit einem Programm zur endgültigen Datenlöschung behandelt sowie das Betriebssystem neu aufgespielt, obwohl die Klage bereits zugestellt und ihm im die Vorwürfe bekannt gewesen seien.

Quelle: heise online